Das Buch zum Wochenende #328
Jetzt, wo wir beschlossen haben das Haus doch nicht zu verchecken, spricht ja nichts dagegen, noch ein wenig in der Hängematte abzuhängen und zu gammeln. Dazu passend das aktuelle BZW, alleine der Titel verspricht Großartiges: „Zeitverschwendung – Gammeln, Warten, Driften in Literatur und Film“. Einmal aufgeklappt, erwarten uns im BZW alte Kumpels wie Oblomow, Jean Floressas Des Esseintes, Jeff Lebowski oder Baloo der Bär, mit denen man immer gerne ein paar gemütliche Stündchen verbringt. Medienwissenschaftlerin Michaela Krützen lässt einen ganzen Figurenreigen mit uns ihre Zeit verschwenden, elegant führt sie mit ihnen von Kapitel zu Kapitel, ohne einen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Das ist auch der einzige Kritikpunkt an dieser sympathischen, gut 900 Seiten starken Oblomowerei: die Frauen kommen eindeutig zu kurz, wahrscheinlich, weil sie immer mit Carearbeit beschäftigt sind. Wir aber gammeln und driften aller Carearbeit zum Trotz durch dieses Wochenende, und wenn uns das frühherbstliche Wetter auch aus der Hängematte vertreiben mag, dann lungern wir einfach weiter indoor vor dem Fernseher herum und schaun Owezahrer-Filme. Denn wie heißt es so schön im Schlusswort: „Ein Tag im September, (…) , der Sommer ist unwiederbringlich vorbei.“ Nun, mit dem BZW in der Hand lässt sich diese inakzeptable Tatsache ein wenig besser aushalten.
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