Diese Woche überschlagen sich die literarischen Festtage und da feiern wir – selbstverständlich niemals um einen gepflegten BZW-Partyexzess verlegen – gerne mit! Zuerst war ja am Dienstag schon offizieller UNESCO- Welttag der Poesie und dieses Wochenende steht ganz im Zeichen des Indiebookday!
Diese schönen Feierlichkeiten möchte ich mit einem wunderbaren Welttag-der-Poesie- Indiebookday-Hybrid-BZW begehen und was wäre dafür besser geeignet,
Wo ich hier in dieser kleinen Kolumne schon beim Bedanken bin seit dem letztwöchigen BZW, ist es auch zu einer veritablen Verbeugung nicht mehr weit. Und an diesem Wochenende möchte ich mich zu ihrem Abschied bei Kremayr & Scheriau, und stellvertreten durch das aktuelle BZW, ganz herzlich vor einer großartigen Verlegerin und dem von ihr gestalteten Programm verneigen.
Das 250.! (in Worten: zweihundertfünfzigste Ausrufezeichen) BZW sei dem Dank gewidmet. Dem Dank an einen Ort namens „wundervolle Buchhandlung“ und an die Menschen, die an ihn geglaubt, ihn zu neuem Leben erweckt und zu dem gemacht haben, was er heute ist, nämlich einem Zuhause – und das nicht nur für diese kleine Kolumne und die Buchhändlerin,
Mit dem dieswöchigen BZW verlassen wir Kalifornien für Kärnten. Nein, es geht nicht nach Velden, das L.A. des Österreichers, wo wir noch selbstbewusst mit unseren Cabriolets im Kreis fahren dürfen, sondern wir kehren ein beim Eckwirt in Erblach. Dorthin lädt Silvia Pistotnig an diesem Wochenende und wenn sie mit einem neuen Roman ruft,
& ich bleibe weg. Leider ist es in diesem Bücherfrühling unmöglich einem geregelten Alltag nachzugehen, denn nach Virginie Despentes ist nun auch der der neue Bret Easton Ellis da. Schlanke siebenhundertsechsunddreißig Seiten Eskapismus, ob da mal ein Wochenende reichen wird? Deshalb: quit your day job oder Urlaub nehmen, für einen Trip ins Los Angeles der 1980er,
Alles auf Pause, die neue Despentes ist da! Und auch wenn der Beginn ein bisserl holpert und ein wenig sehr konstruiert daherkommt, was soll´s, die feine Klinge war ohnehin nie die Hauptpriorität in Despentes` Werk. Spätestens ab Seite fünfzig passt dann auch alles und man ist drinnen in diesem ganz eigenen Despentes-Kosmos,
Ja eh, ER war da, der Großmeister der literarischen Auseinandersetzung über das Aufwachsen im Arbeitermilieu als schwuler Außenseiter mit Daddy Issues in der nordfranzösischen Provinz. Aber der Büchermensch lebt ja nicht von Edouard Louis-Lesungen allein. Und so kam es, dass auch ein anderer Großmeister der literarischen Auseinandersetzung mit Themen wie Klassismus,
Wenn Susanne Kristek auszieht, um Bestsellerautorin zu werden, dann wollen wir in der Wundervollen natürlich unser Bestmögliches tun, sie dabei nach Kräften zu unterstützen, Ehrensache! Deshalb heißt´s dieses Wochenende: BZW kaufen und auch gleich verschenken, an alle im Bekannt*innenkreis. Denn hat nicht Stanley Milgram in seinem„Small-World-Experiment”, herausgefunden, dass jede*r jeden auf der Welt über sechs Ecken kennt?
Apropos Dachboden aus- und aufräumen mit dem BZW. Die Steigerungsform dieser Grässlichkeit (außer man schaut Jarvis Cocker beim Räumen zu) ist definitiv der Umzug & darum geht´s in unserem dieswöchigen BZW. Genauer um den Umzug von der Stadt aufs Land. Das birgt nicht nur jede Menge „Keep or Cob“-Momente, auch die Verletzungsgefahr ist recht hoch,
Man könnte aber natürlich auch zusammenräumen, so zum Jahresanfang. Soll ja angeblich gut sein, für die Seele. Aber nein, nicht, was Sie denken! Die spark-joy-Gschaftlhuberin Marie Kondo soll sich woanders wichtig machen, wir misten selbstverständlich mit einer guten Portion Rock´ n` Roll aus und spielen mit Jarvis Cocker lieber „Keep or Cob“.