Das Buch zum Wochenende #314
Wenn inmitten des Frühjahrs-Neurerscheinungsrausches plötzlich ein – für Buchhändler*innenverhältnisse – uraltes Buch (ET 2020) wieder auffällig oft nachgefragt wird, dann werden wir hellhörig. Wurde es wo besprochen? Gibt es einen #Booktok-Trend (wie sich beim herzzerreißenden Weinen während des Lesens eines Buches zu filmen…)? War die Autor*in irgendwo als (Frühstücks-)gast? Im aktuellen Fall von vermehrten „Sagen-Sie-haben-Sie-Kairos-von-Jenny Erpenbeck“-Anfragen war es eine amerikanische Touristin, die uns bei ihrem Einkauf in der Wundervollen aufgeklärt hat: Erpenbeck stünde zusammen mit ihrem Übersetzer Michael Hofmann auf der Shortlist des International Booker Prize, ob wir das noch nicht wüssten? Große Aufregung im Team, glänzende Augen beim Chef, schließlich stehen wir hier in der Wundervollen schon lange in der Erpenbeck-Fankurve und der Chef ist als Fan der ersten Stunde ohnehin schon sehr, sehr lange im exklusiven Erpenbeck-Lese-VIP-Bereich. Bei der Preisverleihung war dann der Jubel riesengroß. Zitat Chef: „Ich habs immer schon gewusst.“ In diesem Sinne lassen wir den Jubel auch an diesem Wochenende nicht abebben und feiern Jenny Erpenbecks Triumph standesgemäß mit dem dieswöchigen BZW – und lassen uns das Buch gleich einmal von der Autorin persönlich vorlesen. Mein CD-Player rotiert schon voll Freude über diese schöne Aufgabe.
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