Das Buch zum Wochenende #260
Eines der schönsten Privilegien an meiner Arbeit in der Wundervollen ist ja tagtäglich mit meinen unfassbar belesenen Kolleg*innen und ihrer geballten Buchkompetenz abhängen zu dürfen. Und so kann es durchaus vorkommen, dass mir, wie neulich Kollegin Anna, auch bekannt als „Se Brain“ im Vorbeigehen ein Buch in die Hand drückt und mir zuraunt, „lies das, das ist was für dich“, und ich dann ganz aufgeregt werde, weil ich weiß, dass ich nichts weniger als einen Schatz in Händen halte, den sie großzügig bereit ist, mit mir zu teilen. So war es natürlich auch diesmal mit „Gentleman über Bord“, einer Wiederentdeckung aus dem Jahre 1937. Und schon beim Lesen der ersten Seiten kann man es auch gar nicht recht glauben, was für eine Großtat man da in Händen hält. Da sitzt jeder Satz, jede kleine Beobachtung, der Humor, der Stil, alles. Begeisterung! Neid! Fassungslosigkeit! Kurz, BZW-Material vom Allerfeinsten. Was bleibt noch zu sagen, außer: für solche Entdeckungen liebe ich meinen Beruf. Und meine aufmerksamen Kolleg*innen. Und furchtlose Verlage wie mare, die sich unermüdlich auf die Suche nach Kleinodien wie diesen machen und sie für Faulis wie mich, die zu träge sind im Original zu lesen, übersetzen, I salute you! Und als hätte Kollegin Annas Empfehlung nicht gereicht, winkt von der Rückseite des Buches auch noch das Empfehlungsschreiben der geschätzten Kollegin Magda Birkmann von der tollen Berliner Buchhandlung ocelot und bestätigt den letzten Zweifler*innen: hier seid ihr richtig. Und wenn jetzt eine*r sagt, mit einhundertsiebenundsechzig Seiten ist das doch ein viel zu kurzes BZW für so ein langes Wochenende, dann sag ich: Zweimal lesen! Es wird nicht zu eurem Schaden sein.
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