Das Buch zum Wochenende #226
Wer nicht genug kriegen kann von der literarischen Suche nach sich selbst, dem sei ihm Anschluss an „Das Tao des David Bowie“ das dieswöchige BZW angeraten. Denn einer, der David Bowie in Sachen Selbsterfindung gewiss in nichts nachsteht, ist Eddy Bellegueule, alias Edouard Louis. In seinem Fall aber, steht nicht das lustvolle Spielen mit Identitäten und das künstlerische Sich-Ausprobieren und Neuerfinden, sondern die beklemmende Notwendigkeit der Anpassung als Überlebensstrategie gegen Armut und Klassismus im Vordergrund.
Wie es Louis gelang das Leben zu führen, das immer schon in ihm steckte, obwohl alles dagegen sprach, wissen wir schon aus seinen früheren Büchern, hier ist es noch einmal in bedrückender Wucht auf den Punkt gebracht. Im dieswöchigen BZW ist es dann Reims-Rückkehrer Didier Eribon und nicht David Bowie, der rät: „Dann tun Sie es, verändern Sie Ihr Leben.“ Rache nehmen an der eigenen Vergangenheit, es allen zeigen, das dieswöchige BZW erzählt die Geschichte einer Befreiung oder einer Auslöschung, je nachdem.
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