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Graphic Novel Empfehlungen für Weihnachten

Ich will euch ja nicht unter Druck setzten, aber langsam wird es Zeit, dass ihr euch über Weihnachtsgeschenke Gedanken macht (falls ihr euch zu den Schenkenden zählt!). Ich finde ja, ein gutes Buch geht immer. Um euch ein paar inspirierende Tipps zu geben, möchte ich euch heute – welch Überraschung – grandiose Bücher präsentieren, die sich wunderbar als Geschenk eignen. Dabei möchte ich das Augenmerk auf Graphic Novels legen. Ja Ja, ich weiß, viele von euch sind da etwas skeptisch, aber ich kann euch aus sicherer Quelle sagen, ich habe großartige, literarische, künstlerische Schmankerl für euch, die jeden Skeptiker überzeugen.

Beginnen wir mit der feministischen Abteilung. Viele Bücher sind im letzten Jahr in diesem Bereich erschienen, aber meine Highlights werden wohl immer „Der Ursprung der Welt“ sowie der Nachfolgeband „Der Ursprung der Liebe“ von Liv Strömquist sein. Befasst sie sich im ersteren mit der Geschichte der Vulva, beleuchtet sie im Folgeband das Konzept Beziehung und Liebe. Humorvoll und faktenreich regen die Bücher zum Nachdenken an. Und das allerbeste ist, falls man sich nicht entscheiden kann– es gibt ab sofort eine wunderschöne Ausgabe mit Leinenrücken, in der beide Graphic Novels enthalten sind. Sucht man hingegen ein kleines aber feines Mitbringsel in dieser Kategorie, sollte man zu „Girlsplaining“ von Katja Klengel greifen. In 6 kurzen und lustigen Stories setzt sie sich mit der Frage auseinander, was es bedeutet, heutzutage eine Frau zu sein. Wir verlassen den Sektor nun nicht ganz, aber mischen etwas Politik und Religion dazu. In „Hand aufs Herz“ schildert die Bestseller- Autorin Leïla Slimani die persönlichen Schicksale von Frauen, die unter dem Islam als Staatsreligion in Marokko leben und deren Kampf um ihre Rechte. Politisch kann ich euch noch die Neuerscheinung „Nieder mit Hitler!“ von Jochen Voit ans Herz legen. Nicht nur, weil gerade solche Bücher heutzutage wieder sehr wichtig sind, sondern auch, weil die wahre Geschichte des 15-jährigen Dissidenten ein bisschen an Sophie Scholl erinnert und zeigt, wie wichtig Mut in solchen Zeiten ist.

Wechseln wir von der Schwermut zur kulturellen Abteilung. Ich habe was für Künstler, Filmfans, Musiker und kulturgeschichtlich Interessierten. „Pablo – Gesamtausgabe“ von Clément Oubrerie und Julie Birmant zeigt das Leben des jungen, damals noch unbekannten Picassos in all seinen Facetten und spielt von 1900 bis zur Entwicklung des Kubismus in Paris. Für Fans der japanischen Filmindustrie lässt sich „Das Ritual“ von Nicolas Mahler empfehlen. Wer sich immer schon mal gefragt hat, wie die Spezialeffekte in Godzilla zustande gekommen sind findet darin hoffentlich die Antwort. Bleiben wir in Japan aber widmen wir uns der Kulturgeschichte. „Berichte aus Japan 2 – Ein Zeichner auf Wanderschaft“ ist das zweite Werk des italienischen Zeichners Igort. Zwischen Mythologie und historischen Tatsachen fesselt er uns mit seinem außergewöhnlich schönen Zeichenstil. Abschließend springen wir noch schnell nach Amerika, denn diese schmucke Graphic Novel lässt Musikerherzen schneller schlagen: „Black & Proud“ von Brüno und Hervé Bourhis zeigt in Form einer Chronik die Entwicklung der afroamerikanischen Popmusik „Vom Blues zum Rap“ von 1945 bis 2015 und widmet dabei jedem Jahr eine Doppelseite. Man findet grandiose Künstler, herausragende Songs gemixt mit geschichtlichen Fakten rund um die politische Situation in den USA.

Grandiose Stories erwarten euch bei diesen drei, doch sehr unterschiedlichen, Graphic Novels. Beginnend mit „Der Magnet“ von Lucas Harari, etwas für all jene, die etwas mit Spannung suchen und über die Weihnachtsfeiertage vielleicht vorhaben, in eine Therme zu fahren. Unbehagliches Gefühl inklusive. „Der Umfall“ von Mikael Ross setzt mehr auf die gefühlvolle Seite des Lesers. Im Leben von Noel ist nach dem Schlaganfall seiner Mutter nichts mehr wie es einmal war und der junge Mann mit geistiger Behinderung muss sich erst wieder im Leben zurechtfinden. Sehr berührend ist auch die Geschichte in „Pirouetten“ von Tillie Walden. In der autobiografischen Graphic Novel erzählt sie von der Entdeckung ihrer Homosexualität inmitten der Eiskunstlaufwelt.

Wir sind uns einig – wir brauchen nach all diesen ernsteren Themen nun was zu lachen. Und deshalb hier meine Empfehlungen zum Trainieren der Lachmuskeln. Der Klassiker ist eindeutig „Der große böse Fuchs“ von Benjamin Renner. Wer diese köstliche Geschichte noch nicht gelesen hat, sollte das unbedingt nachholen. Ein Wolf. Ein Fuchs. Und viele eigensinnige, anhängliche Küken. Ein Buch für Groß und Klein, Jung und Alt. Hier mein liebstes Buch: „Kochen mit Kafka“ von Tom Gauld. Lustige Strips zum Thema Literatur und dem Leben mit Büchern in digitalen Zeiten – grandioser Humor für Menschen, die Bücher lieben.

Zum Abschluss noch eine Empfehlung für die Kleinsten unter uns. „Das größte Geschenk der Welt“ haben wir uns doch alle als Kinder mal erhofft. So auch die Hundebande von Dorothée de Monfreid. Doch was ist es nur? Dies erfährt ihr nur im wunderbaren Pappbilderbuch.

Weitere Empfehlungen gibt es natürlich immer gern direkt in der Buchhandlung.
Bis dahin, eine wunderschöne Vorweihnachtszeit aus dem Neunten!