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Archive des Schweigens

Gerhard Roth, 1942 in Graz geboren, lebt als freier Schriftsteller in Wien und der Südsteiermark. Er veröffentlichte zahlreiche Romane, Erzählungen, Essays und Theaterstücke, darunter den 1991 abgeschlossenen siebenbändigen Zyklus ›Die Archive des Schweigens‹. Anschließend erschienen die Bände des ›Orkus‹-Zyklus: die Romane ›Der See‹, ›Der Plan‹, ›Der Berg‹, ›Der Strom‹ und ›Das Labyrinth‹, die literarischen Essays über Wien ›Die Stadt‹ sowie die beiden Erinnerungsbände ›Das Alphabet der Zeit‹ und ›Orkus‹. Zuletzt erschien der Roman ›Grundriss eines Rätsels‹. Literaturpreise (Auswahl): Preis der »SWF-Bestenliste«, Alfred-Döblin-Preis Marie-Luise-Kaschnitz-Preis Preis des Österreichischen Buchhandels Bruno-Kreisky-Preis 2003 Großes Goldenes Ehrenzeichen der Stadt Wien 2003 Jakob-Wassermann-Preis 2012 Jeanette-Schocken-Preis 2015 Jean-Paul-Preis 2015 Großer Österreichischer Staatspreis 2016 Hoffmann-von-Fallersleben-Preis 2016

Im tiefen Osterreich‹ ist der erste Band des Romanzyklus ›Die Archive des Schweigens‹ von Gerhard Roth. Er kann jedoch auch als ein selbständiger Text- und Bildband über Gegenwart und Geschichte des ‹l›tiefen Österreich‹/l› betrachtet werden. Das Buch enthält einen umfangreichen Teil mit historischen Abbildungen über das Leben in der österreichischen Provinz und – in sechs Abteilungen gegliedert – Aufnahmen, die Roth gleichsam als visuelle Tagebuchaufzeichnungen wahrend der Arbeit an seinem Romanzyklus von Menschen und Landschaft in der Südsteiermark gemacht hat. Das Buch ist eine ethnologische Foto-Expedition durchs ‹l›tiefe Österreich‹/l›, es ist die eindrucksvolle Bestandsaufnahme des fremd gewordenen, wie aus der Zeit gefallellen Lebens auf dem Land.
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Der Stille Ozean‹ Durch äußere Umstände sieht sich Ascher genötigt, seinen Arztberuf nicht mehr auszuüben, seine Familie und die Stadt vorläufig zu verlassen und ein leeres Bauernhaus in der Südsteiermark zu mieten. Er beobachtet die Natur, die Menschen und sich selbst. Die Leute gewöhnen sich rasch an ihn, da er nichts von ihnen will, und so nimmt er teil an ihrem Leben; an der Ernte, an der Jagd, an einer Wahlveranstaltung, an einem Todesfall, an einer Hochzeit. Er gerät in ein Leben, das von den Jahreszeiten, von Traditionen und Aberglauben und von der Armut beherrscht wird. Ascher beobachtet den Himmel, die Landschaft und die mikroskopisch kleinen Dinge, den Menschen nähert er sich in unverstellter Weise. Er erfährt von der Schwere ihrer Arbeit, von ihrem Mangel an ärztlicher Versorgung und beruflichen Alternativen, von der Enge ihrer Verhältnisse, die Gewalt erzeugt, von ihren kleine Freuden und von ihrem Fatalismus den Dingen und den Wechselfällen des Lebens gegenüber. Roth beschreibt keine Idylle und keine Verherrlichung des Landlebens: So löst der Tollwutverdacht eine Orgie des Tötens aus, und die Jagd wird zur politischen Parabel von Aggression. Dennoch bleibt Ascher, weil er erlebt hat, daß diese Menschen ihn brauchen. ›Der Stille Ozean‹ ist ein Roman, in dem sich jemand auf die Suche nach den anderen macht. Ascher leidet an deren Elend und kommt so zu sich selbst. Roth erzählt diese Geschichte in einer ganz klaren und ruhigen Sprache, die den Beobachter zugunsten des Wahrgenommenen vergessen läßt. ›Der Stille Ozean‹ ist ein Kunstwerk von seltener Eindringlichkeit und ein großes Dokument der faszinierenden Ruhe gelebter Menschenliebe.

 

Bienen durchsummen Gerhard Roths monumentalen Roman aus dem Jahr 1984, in dem Tiere, Blätter und Steine sprechen können und Flüsse über den Himmel fließen. Seine Hauptfigur ist der stumme und »verrückte« Sohn eines Imkers, der mit der Fähigkeit begabt ist, die Welt hinter der sichtbaren Welt zu sehen. »Ein großartiges Monstrum« nannte die FAZ dieses Buch im Jahr seiner Erstveröffentlichung, »ein Abenteuer«. Jetzt, 33 Jahre danach, erscheint ›Landläufiger Tod‹ zum ersten Mal in der ursprünglich vorgesehenen Fassung, erweitert und neu durchgesehen

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. Ein Traum- und Märchenbuch für Erwachsene. Ein großartiges Zauberkunststück der Literatur.

 

 

 

Seit seinem Debüt mit der ›autobiographie des albert einstein‹ (1972) schildert Gerhard Roth mit Vorliebe Gestalten, die zu ihrer Umwelt ein gestörtes, mindestens aber ein irritiertes Verhältnis haben; das geht bis zum schizophrenen Auseinanderfallen von Ich und Welt. Dieses Thema bestimmt auch die Handlung seines zuletzt publizierten Buches ›Am Abgrund‹. Erzählt wird die Geschichte des ungleichen Freundespaares Lindner und Jenner. Beide ziehen vom Land in die Großstadt (Wien). Während der „verrückte“ Lindner sich im Kopf und auch auf dem Papier seine Welt entwirft, streift der Jurastudent Jenner durch die Stadt und begeht wie absichtslos Morde. (Und erlebt während einer Gerichtsverhandlung mit, wie ein gänzlich Unschuldiger an seiner Stelle verurteilt wird; Jenner bleibt ungerührt.) Der »Archäologe der Gegenwart«, wie Roth sich selbst bezeichnet, spürt ›Am Abgrund‹ Wahrnehmungsweisen der Welt und der Sprache von Gewalt und Ohnmacht nach, von Opfern und Tätern. »Auf geradezu unheimliche Art und Weise«, fand die Zürcher Weltwoche, »hat der Grazer Gerhard Roth in seinem jüngsten Buch ›Am Abgrund‹ die Undurchdringlichkeit der Realität und die Undurchschaubarkeit dessen, was wir Schicksal zu nennen pflegen, literarisch gestaltet.
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Der Band ›Der Untersuchungsrichter‹ beschreibt die dunkle Höhle des Lebens, in der die Ängste hausen, denen sich der Erzähler radikal aussetzt. Er nimmt die Herausforderung in einem System der Systemlosigkeit an, daß es a priori keine Gerechtigkeit und keine Gesetzmäßigkeit im Leben gibt, als deren markanteste Scheinverfestigung er die Justiz ansieht. Sonnenberg untersucht nicht nur Kriminalfälle, sondern zwangsläufig auch die sogenannte Wirklichkeit. Je genauer er sie untersucht, um so mehr entgleitet sie ihm. Er erfährt, daß die Tatsachen nur Übereinkünfte sind und daß die Justiz der Ausdruck der Angst ist, die die Gesellschaft vor sich selbst hat. Sonnenberg verliert sich immer mehr in einer von ihm halluzinierten Welt, bis er zwischen den alltäglichen Erfahrungen und seinen Wachträumen nicht mehr unterscheiden kann. Er erkennt, daß die Justiz die Welt, die sie braucht, erfindet, genau so wie die Gesellschaft eine Justiz erfunden hat, die sie »benötigt«. Diese (so betrachtet) paranoide Welt ist selbst eine Welt des Verbrechens. Den Untersuchungsrichter Sonnenberg begleitet der schnüffelnde und sprechende Hund Schwiff, der die Vernunft verkörpert, weil er instinktiv die große Rolle, die das Verbrechen in der ihn umgebenden, alltäglichen Wahnwelt spielt, erfaßt. Aber auch er kann sich dem Verbrechensprozeß nicht entziehen. Dies tut anfangs nur der Erzähler, der die fragmentarischen Ereignisse immer wieder unterbricht, um aber zu erkennen, daß seine Gedankensplitter, Geständnisse und Selbstbekenntnisse nicht gegen die Welt des Verbrechens bestehen können. Aus dem Untersuchungsrichter Sonnenberg wird auf diese Weise der Erzähler, der anhand dieser Geschichte sich selbst untersucht hat. Beide, Sonnenberg wie der Erzähler, erkennen am Ende, daß der Schlüssel zum Verständnis für Opfer und Täter im Wissen des Menschen über sich selbst liegt, Sonnenberg als Opfer und resignierend, der Erzähler als Schreibender und resümierend.
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Mit dem Bericht ›Die Geschichte der Dunkelheit‹ schließt Gerhard Roth seinen siebenbändigen Romanzyklus ›Die Archive des Schweigens‹ ab. In dem Buch wird die Lebensgeschichte des Wiener Juden Karl Berger erzählt. Berger wächst in der Wiener Leopoldstadt auf und fühlt sich eher als Österreicher denn als Jude. Bereits in den frühen dreißiger Jahren machen sich allerdings antisemitische Ressentiments in der Stadt bemerkbar. Mit Sorge beobachtet Berger den Aufstieg der Nationalsozialisten im benachbarten Deutschen Reich. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen emigriert er als Achtzehnjähriger nach London. Er tritt in die tschechoslowakische Exilarmee ein und nimmt an der Befreiung Deutschlands teil. Als er nach Kriegsende in die Slowakei gelangt, muß er feststellen, daß sein Vater von den Nazis ermordet wurde, Mutter und Schwester haben überlebt. Berg fährt wieder nach England, von dort nach Israel. Erst 1962 kehrt er nach Wien zurück. Ein Leben, das gezeichnet ist von den Folgen des Antisemitismus und den politischen Katastrophen dieses Jahrhunderts. In diesem Buch treten, stärker noch als in den vorangegangenen, die politischen Dimensionen von Gerhard Roths Zyklus ›Die Archive des Schweigens‹ hervor. Sein »Bericht« zeigt am historischen Beispiel die sozialen Mechanismen der Ausgrenzung ebenso wie die des Untertanentums und der Denunziation. Er weist zudem auf latente – und mitunter gar nicht so latente – antisemitische Unterströmungen im Wien von heute hin.
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Jahrelang durchforschte Gerhard Roth die licht abgewandten Bezirke Wiens. Auf seinen Streifzügen durch die Hauptstadt ließ er sich nicht vom Glanze der ehemaligen k. u. k. Residenzstadt blenden. Er suchte und fand deren realen und ihren seelischen Untergrund. Im FAZ-Magazin publizierte Roth eine Serie mit seinen Erkundungen. Er berichtet darin vom ehemaligen Hetztheater (in dem Tiere so lange aufeinander gehetzt wurden, bis sie todwund verendeten), von den Katakomben in der Inneren Stadt, von den geistesverwirrten Künstlern in der psychiatrischen Anstalt Gugging, vom ehemaligen Judenviertel in der Leopoldstadt; Roth beschreibt das stadtbekannte Männerwohnheim in der Meldemannstraße, in dem Hitler knappe vier Jahre zugebracht hat, stattet dem so genannten Narrenturm und dem Heeresgeschichtlichen Museum Besuche ab. Unversehens gerät der Band zu einem Reiseführer durch die Abgründe der österreichischen Seele.