Dieser Roman wird DAS österreichische Nachkriegsepos!
Das Haus einer Nazigröße ausrauben, bzw. „evakuieren“, wie sie das nennen, ist keine gute Idee. Auch wenn ganz Wien am Heldenplatz versammelt ist, um den Führer zu begrüßen, wird die Truppe um den Kleinganoven Ferdinand Krutzler natürlich hochgenommen. Was folgt, ist das Konzentrationslager. Dort entwickeln sie sich – alleine schon, um zu überleben – zu richtigen Verbrechern und so ist ihr Weg nach dem Ende des Krieges quasi vorbestimmt: Kriminalität, Glücksspiel, Schmuggel und Schwarzmarkt, Prostitution. Sie sind fixe Größen im Nachkriegswien. Natürlich ist die „Spedition Erdberg“ kriminell und widerwärtig, dennoch kann man ihr Handeln nachvollziehen, ja, sich sogar hineinfühlen. Das liegt eindeutig an David Schalkos Sprache, die es schafft, Krutzler und Konsorten so zu beschreiben, dass man als LeserIn ganz nahe bei ihnen ist, sie geradezu versteht und auch hofft, dass es gut für sie ausgeht. Dazu eine große Portion schwarzen Humors und schon hat man ein bedrückendes und gleichzeitig anregendes Buch, das eine Unterweltgesellschaft zeichnet, mit der man förmlich mitlebt.
Ein Leseerlebnis sondergleichen: Härte, Humor, Schicksalhaftigkeit und eine Sprache, die dem Milieu perfekt angepasst ist, dieser Roman wird das österreichische Nachkriegsepos!