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Branchenreise

Viele glauben, ich reise die ganze Zeit. Und arbeite nichts mehr. Das stimmt nicht.
Gut, ich gebe zu, ich war dieses Jahr schon in Kambodscha, das musst ich aber weil die Knecht ein Buch schreibt, da braucht sie irgendetwas mit einem südostasiatischen Land und nachdem man so eine Reise nicht alleine machen kann oder will, musste ich mit.
Dann war ich in Dresden, Groß St. Florian, das ist in der Weststeiermark und in Kassel. Jeweils für eine Nacht, also viel Stunden im Zug, am Abend Programm, schlafen im Hotel, viel Stunden im Zug zurück. Denn ich habe ein neues Buch geschrieben und es gibt immer wieder Menschen, die wollen, dass ich ihnen etwas daraus vorlese.
Und ich habe die ganze Zeit gearbeitet, viele, viele Stunden im Zug hab ich einen Anthologiebeitrag geschrieben und viel lange Artikel für unsere Sommerzeitung. Zug. Kopfhörer mit den Cello-Suiten von Bach, Laptop und los geht´s.
Doch nun gestehe ich, ich bin in Tel Aviv. Ich lese niemandem etwas vor, es ist keine Buchmesse, keine Standortanalyse, ja, ich schreibe nicht mal an einem Buch das einen Israel-Bezug hat. Obwohl, ein bisschen Arbeit ist es schon, denn wir befinden uns auf einem kleinen Betriebsausflug, entstanden auf der VertreterInnen-Weihnachtsfeier im Dezember 2017. Bettina Wagner, Diogenes Vertreterin und Mitinhaberin der wunderbaren Buchhandlung „Seeseiten“, hatte kurz vor Mitternacht „Tel Aviv“ in den Raum geworfen und natürlich war ich sofort dabei. Mit Freundinnen in ferne Länder zu reisen, ist ja quasi mein Spezialgebiet.
Zu meinem großen Erstaunen sagte auch Oliver am selben Abend zu, aber nicht wegen der hippen Stadt oder dem schönen Strand, sondern wegen Bauhaus. Tel Aviv ist nämlich ein Mekka für Bauhaus-Fans, also muss er da auch hin. Und weil es zu dritt immer ein bisschen schwierig sein kann, das wissen wir seit dem Kindergarten, fragen wir spontan kurz nach Mitternacht einen Verlagsvertreter, von dem wir annehmen, dass er gerade Single ist und nett ist er sowieso. „Tel Aviv?“ meint Bernhard Spiessberger überrascht, als wir ihn fragen, ob er mit uns in den Urlaub fährt. Und sagt fünf Minuten später zu.

Und nun laufen wir seit drei Tage durch die Stadt, haben gefühlte 5000 Bauhaus-Häuser in allen Varianten gesehen, hätten uns ein paar schöne Wohnungen ausgesucht, haben nur gutes Essen, nette Menschen und heiße Stunden am Strand. Tel Aviv ist eine offene, liberale Stadt, in der alle Kulturen, Religionen und Hautfarben friedlich nebeneinander zu leben scheinen

In all species the predominant route of excretion was the faeces, which accounted for 73-88% of the dose, in comparison with 6-15% for urine.Extremely cialis online.

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Wir haben sogar einen Ausflug nach Jerusalem gemacht, das fanden wir nicht so toll und nach zwei Stunden sind wir wieder im Bus nach Tel Aviv gesessen. Zu viele Menschen, zu viel Militär, zu viel Religion.
Und auch, wenn wir uns sehr bemüht haben, haben wir es nicht geschafft, nicht über Bücher und die Branche zu reden. Ja, wir haben auch über coole Serien gesprochen und Bernhard hat kurz überlegt, ob er Netflix-Vertreter für Österreich werden soll. (Hat dann aber doch mit großer Begeisterung im neuen Manuskript von Dave Eggers weiter gelesen.)
Bernhard und Oliver habe das Antiquariat von Herrn Pollak besucht und den netten alten Herrn ein wenig wohlhabender gemacht, dafür haben wir jetzt endlich eine Erstausgabe von Klaus Manns Mephisto zu Hause.
Wir kommen wieder, müssen jetzt leider jedes Jahr eine Tel Aviv Reise machen, denn den richtigen Standort für unsere Buchhandlung haben wir leider noch nicht gefunden.
Jetzt muss ich aber erst mal nach Nürnberg fahren und ein wenig aus „Wenn es Frühling wird in Wien“ vorlesen, denn der Urlaub war teuer.